Warum man mit Kindern über Politik reden sollte

Inhalt

  • Politik
  • Aber nicht alle Kinder, oder?
  • Sie haben Kenntnisse und jetzt?
  • Kurzfassung
  • Warum kein Wahlrecht ab 16?
  • Politik an Thüringer Schulen
  • Fazit

„Das verstehst du noch nicht, mein Schatz“ ein Satz, den mit Sicherheit jeder schon mal gehört oder sogar selbst verwendet hat. Und bestimmt könnte man ihn auch auf Politik anwenden. Kinder haben nichts mit Politik zutun. Warum auch? Sie dürfen nicht wählen, was geht es sie dann an? Sie denken diese Sätze würden Sinn ergeben und der Wahrheit entsprechen? Dann ist das Folgende für Sie.

Politik

1. alle Maßnahmen zur Führung einer Gemeinschaft/ eines Staates bezeichnet 2. Methode, Art und Weise, bestimmte Vorstellungen gegen andere Interessen durchzusetzen

Lexikon

Aber nicht alle Kinder, oder?

Wie jedem, der sein/ ihr Leben nicht in einem Wald ohne Internet Zugang fristet, bekannt sein sollte, finden in diesem September 2021 die Wahlen statt. Sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene. Und nun wird fälschlicherweise angenommen, dass Kinder das nicht verstehen. Klar ist nicht von jedem Kind zu erwarten, dass es die Komplexen Strukturen von Deutschland und dessen Demokratie versteht, aber gewisse Kenntniss ist ab einem Alter vom etwa 12 Jahren schon zu erwarten. Alles andere wäre eine Beleidigung. Also nein, nicht alle Kinder.


Sie haben ein paar Kentnisse und jetzt?

Jetzt sollte man mit ihnen reden. Wir Kinder werden die Wahlberechtigten von heute überleben, müssen also mit den jetzigen politischen Entscheidungen zurecht kommen, während diejenigen ,die die Entscheidungen heute treffen nach und nach abtreten. Da wir allerdings keine Wahlberechtigung haben und dementsprechend nicht mitentscheiden können, wie die Politik von heute unser Morgen beeinflusst, sollten wählende Eltern mit ihren Kindern über dessen Wünsche reden, sobald sie alt genug sind. Ob man es glaubt oder nicht, auch wir Kinder haben Dinge, die uns wichtig sind und, die wir gerne umgesetzt hätten. Allerdings muss man sein Kind auch aufklären, was die eigenen Möglichkeiten betrifft. Dann kann man schauen, wie sich die eventuellen Wünsche des Kindes mit den eigenen decken und entsprechend sein Kreuz setzen. Klar ist nicht jedes Kind scharf auf ein solches Mitrederecht, aber fragen kostet nichts und selbst wenn, wäre es für die Zukunft Ihrer Kinder ein recht geringer Preis.

Kurzfassung

  • 1. Fragen, ob Ihr Kind Interesse an der Politik hat
  • 2. Falls ja, dann klären Sie ihr Kind über ihre Möglichkeiten als Wahlberechtigte*r auf
  • 3. Klären Sie, was Ihr Kind sich wünscht
  • 4. Schauen Sie, wie sich Ihre Interessen und die Ihres Kindes decken
  • 5. Setzten Sie mit der Beachtung des 4. Punktes ihr Kreuz

Warum kein Wahlrecht ab 16?

Ganz einfach: Weil, obwohl Kinder Politik in einem gewissen Rahmen verstehen können, gibt es Gründe dafür, dass es Bedingungen gibt, die man erfüllen sollte, um wählen zu dürfen. Einer davon ist, dass wir vieles, aber auch Nicht alles verstehen. Wir ziehen unser Wissen aus unserem Umfeld, also auch Social Media. Worauf Sie dementsprechend auch achten sollten, wäre, dass Ihr Kind keinem Irrglauben unterliegt, der durch die sozialen Medien geschaffen wurde. Beispielsweise wurde durch die Videoplatform Tik Tok verbreitet, dass die Grünen alles verbieten und teurer machen wollen, was schlicht weg nicht stimmt. Mehr dazu hier. Mit dem Austausch vor ihrem Gang ins Wahllokal oder dem Ausfüllen der Briefwahl, gewährleisten Sie, dass Sie zumindest versucht haben die Interessen Ihres Kindes zu vertreten. Sie nehmen Ihrem Kind die Aufgabe ab sich für eine Partei zu entscheiden (es hat Ihnen schließlich nur Interessen genannt und nicht zwingend eine Partei). Diese Aufgabe würde einem Wahlberechtigten Jugendlichen zufallen, was eventuell zu viel des Guten wäre, weshalb dieser dann nicht Wählen geht, was die Wahlbeteiligung senken würde. Da das allerdings nur Spekulationen sind, bin ich nicht per se gegen ein Wahlrecht ab 16, halte es nur für eine weniger Lukrative Idee.

Politik an Thüringer Schulen

In Thüringen gibt es ab der 9. Klasse das Fach Wirtschaft und Recht, was einem Politik Unterricht wohl am nächsten kommt. Aber darauf will ich nicht hinaus. Ich möchte auf den kleinen, eigenen „Staat“ Schule hinaus. Es existiert ein Demokratisches System an Thüringer Schulen: Jede Klasse einer Schule wählt im Klassenrat eine*n Klassensprecher*in. Sie treten monatlich zu einem Klassensprecher*innentreffen zusammen, hier ist die/der Schülersprecher*in (wird alle 2 Jahre durch die Schülerschaft gewählt) anwesend. Die Interessen der Klassen werden zusammengetragen und durch die Klassensprecher*innen an den/die Schülersprecher*in weitergegeben. Durch diese*n gelangen sie an die halbjährig tagende Schüler*innenkonferenz, welche aus Vertreter*innen der Eltern, Lehrer*innen und Schüler*innen, sowie der Schulleitung besteht. So sollen wir Demokratie lernen. Es ist natürlich stark heruntergebrochen, ähnelt aber doch dem deutschen Wahlsystem.

Fazit

Wir lernen über die Sozialen Medien Politik kennen und auch die Schule hilft uns ein wenig. Trotzdem sollten Sie, sofern gewünscht, mit Ihrem Kind über dessen Interessen sprechen, um es die eigene Zukunft bestimmen lassen zu können. Nehmen Sie es nicht auf die leichte Schulter. Kinder sind unser aller Zukunft, also sorgen Sie mit ihrer Stimme dafür, dass wir eine erstrebenswerte Zukunft haben. Wenn Kinder also nichts mit Politik zutun haben. Wer dann?