Mein Kündigungskugelschreiber

Oder warum ich meinen Vertrag jedes Jahr selber aktiv verlängere.
Und was dieses mit einem Kugelschreiber zu tun hat…..

Mitgliedschaft

Eine Mitgliedschaft im System Familie, beginnt mit der Geburt und ist selten vorher beendet.
Die Teilhabe in einer Organisation wird mit einem Vertrag geregelt, bei dem beide Seiten sich zu Rechten und Pflichten bekennen. Drumherum sind noch einige gesetzliche Rahmenbedingungen.

Grundsätzlich ist also eine Auflösung von Verträgen nur per Kündigung möglich. Solange also nicht mindestens einer der Vertragspartner eine Beendigung schriftlich niederlegt, sollte von einem Fortbestand der Mitgliedschaft ausgegangen werden.

Ein anderer Blickwinkel kann helfen

Für meinen letzten Vertrag, habe ich einen Ritual entwickelt. Bevor ich diesen unterschreibe, erstelle ich mir die Kündigung.
Inklusive dem Kugelschreiber, gleich daneben.

Korrekt, bevor ich meine Mitgliedschaft akzeptiere, habe ich die Kündigung schon verfasst.

Passend zu diesem Dokument, stelle ich mir zum jeden Jahrestag der Mitgliedschaft die Frage:

Sollte ich kündigen? Setze ich die Unterschrift?

Mit meinem Kündigungskugelschreiber

Ich nehme mir das Schreiben, inklusive Kugelschreiber und überlege, ob ich die Unterschrift setze. Natürlich ist die Entscheidung schon getroffen und wird nicht genau, in diesem Moment getroffen.
Aber das physische Betrachten und nochmalige beurteilen hilft mir.

Kugelschreiber liegt auf einem Blatt mit Kündigungstext
Mein Kugelschreiber zum ausfüllen der Kündigung

Das Vorhandensein des Kündigungsschreibens und die jährliche Betrachtung damit, ändert meine Einstellung. Es ist also ein bewusste Aktivität (nicht zu kündigen).

Ich persönlich glaube, das diese Ritual mir hilft, motiviert und kritisch im Job zu bleiben.

Auch nehme ich mir selber die Ausrede, wenn ich denn kündigen wollte („Ach, da müsste ich erstmal das Dokument erstellen“)